Unser Wahlprogramm 2023–2028

Mehr GRÜN für Gettorf

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In den letzten fünf Jahren haben wir viel Gutes für die Bürgerinnen und Bürger in Gettorf bewirken können. Zu nennen sind: ein Klimaschutzbudget in Höhe von nunmehr 500.000 €, ein Etat für den Radwegebau, eine neue Planstelle für das Gemeindemanagement und eine Jugendumfrage, die die Interessen von Jugendlichen ermittelt hat. Doch Vieles blieb auf der Strecke, wurde zögerlich oder gar nicht umgesetzt. Trauriges Beispiel ist das erwähnte Klimaschutzbudget, das wir Grünen im März 2022 auf den Weg brachten. Parteiübergreifend und einstimmig wurde eine finanzielle Förderung zur energetischen Sanierung an Gettorfer Gebäuden beschlossen – sowohl öffentliche wie private. Leider ist es bisher noch nicht gelungen, eine Förderrichtlinie zu beschließen.

Dies nahmen wir zum Anlass, verbesserte Strukturen zu schaffen. Das Resultat ist der „Gemeindemanager“ bzw. die „Gemeindemanagerin“. Er oder sie soll als rechte Hand des neuen ehrenamtlichen Bürgermeisters und als Bindeglied zur Verwaltung dafür sorgen, dass kommunalpolitische Beschlüsse zeitnah umgesetzt werden.

Wenn Sie wollen, liebe Wählerinnen und Wähler, dass sich etwas bewegt in Gettorf, wenn Sie für Klima- und Naturschutz sind, wenn Sie bezahlbare erneuerbare Energie und eine stärkere Berücksichtigung von Jung und Alt in der Politik für wichtige Themen halten, geben Sie uns Ihre Stimme. Zusammen mit Ihrer Unterstützung können wir unsere Gemeinde fit für die Zukunft machen.
Daher setzen wir GRÜNE in Gettorf folgende politische Schwerpunkte:

  1. Bezahlbare erneuerbare Energie
  2. Mobilität, die sauber ankommt
  3. Ortsentwicklung, die zusammenführt
  4. Initiativen für Jung und Alt
  5. Nachhaltige Finanzplanung und zukunftsfähige Wirtschaft
  6. Natur- und Klimaschutz für die Welt unserer Kinder

Bezahlbare erneuerbare Energie

Wir treten ein für den schnellen und vor allem bezahlbaren Ausbau der Nahwärme. Gewonnen aus Biomasse, Windkraft und Photovoltaik, ist Nah­wärme nicht nur kostengünstiger als Heizen mit fossilen Energien, sie trägt auch entscheidend dazu bei, dass unsere Gemeinde das gesteckte Ziel, klimaneutral zu werden, in den kommenden Jahren überhaupt erreichen kann. Der zügige Ausbau des Nahwärmenetzes ist unverzichtbar als wichtige Maßnahme für die Bürgerinnen und Bürger. Willkommener Nebeneffekt: Unsere Gemeinde und besonders auch die Bürgerinnen und Bürger können sich genossenschaftlich an einem solchen Nahwärmenetz beteiligen.

Wir haben im März 2022 einen Antrag für ein Klimaschutz-Budget eingebracht, dem die Gemeindevertretung ohne Gegenstimme zugestimmt hat. In den Jahren 2022 und 2023 sollten zusammen 500.000 € im Etat für energetische Verbesserungen privater wie auch öffentlicher Gebäude zur Verfügung stehen. Ob für die Anschaffung einer Photovoltaik-Anlage, für Gebäude­dämmung oder für die Installation einer modernen Heizungsanlage ohne fossile Energien – bislang konnte allerdings kein einziger Förderantrag gestellt werden.

Mobilität, die sauber ankommt

Klimaneutralität und gute Lebensqualität passen zusammen. Hierfür bedarf es neuer Konzepte für die Mobilität in Gettorf. Deshalb haben wir uns im Rahmen des Ortsentwicklungskonzepts für die zeitnahe Erstellung eines Verkehrs- und Mobilitätsgutachtens stark gemacht. Dieses wird in den nächsten Monaten Ergebnisse liefern, deren Umsetzung für uns hohe Priorität haben werden.

Parallel zum Gutachten sind wir davon überzeugt: Mit einem gezielten Ausbau der Radwege-Infrastruktur machen wir das Radfahren in Gettorf sicherer, leichter und attraktiver. Für den überörtlichen Verkehr bedarf es für Gettorf einer guten und verlässlichen Anbindung an den ÖPNV besonders während der Schulzeiten.

Folgende Themen möchten wir rund um die Mobilität verbessern:

  1. Ausbau und Instandhaltung der Radwege, z. B. Fahrradweg entlang der Kieler Chaussee; Fahrradstraße über den Karl-Kolbe-Platz; Ausweisung der Süderstraße vom Abzweig Hüttenkoppel bis zum Schulzentrum als Fahrrad­straße.
  2. Bau einer Mobilitätsstation am Bahnhof/ZOB mit ausreichenden und sicheren Fahrrad-Abstellanlagen, Lademöglichkeiten für E-Autos und E-Bikes, Möglichkeit zur Fahrradreparatur.
  3. Weitere großzügige Abstellmöglichkeiten für Fahrräder an öffentlichen Einrichtungen, Märkten und an den Eingängen der Fußgängerzone.
  4. Umsetzung der Radpremium-Route sowohl zwischen Gettorf und Kiel als auch zwischen Gettorf und Eckernförde gemäß den Planungen der KielRegion.
  5. Neubau einer Fahrradroute zwischen Hasselrott und Sander Weg („Grüne Route“) zur Entlastung der Süderstraße, insbesondere für den Schüler­verkehr.
  6. Anpassung der Verkehrssituation rund um die Grundschule und die Zufahrtswege so, dass mehr Sicherheit für die Kinder, Eltern und Lehrer entsteht.
  7. Tempo 30 in vielen Bereichen Gettorfs außerhalb von Hauptverkehrs­straßen. In Bereichen mit hohem Gefährdungspotenzial für Fußgänger und Radfahrer oder bei starker Beeinträchtigung der Lebensqualität (z. B. Süderstraße, Kieler Blick) setzen wir auch hier auf Tempo 30.
  8. Zusätzliche Querungshilfen für Fußgängerinnen und Fußgänger sowie barrierefreie und breite Gehwege.
  9. Schaffung von Mitfahr- und CarSharing-Angeboten und neuer Mobilitätskonzepte zur Verringerung des motorisierten Individualverkehrs.

Ortsentwicklung, die zusammenführt

Eine gute Ortsentwicklung braucht den Blick in die Zukunft. Der Anteil der Menschen, die selbstbestimmt und in Würde in den eigenen vier Wänden alt werden möchten, wächst auch in Gettorf immer weiter. Für Menschen, deren Platzbedürfnisse sinken oder die über weniger Einkommen verfügen, wird es immer schwerer, in Gettorf ein bezahlbares Zuhause zu finden. Zur Gerechtigkeit gehört auch, dass sozial Schwächere sich ein Leben in Gettorf leisten können. Auch junge Menschen, die auf eigenen Füßen stehen oder nach Gettorf ziehen wollen, brauchen Mietwohnraum, der mit kleinerem Einkommen finanzierbar ist.

Wir wollen die Ortsentwicklung darauf ausrichten, dass wohnortnahes Arbeiten und Einkaufen verbunden werden und dass die Freizeitgestaltung (Kultur, Naherholung) möglichst mit umweltfreundlicher Mobilität erfolgen kann. Um die Lebensqualität und ökologische Vielfalt zu erhalten, heißt es, den Flächenverbrauch und die Bodenversiegelung so gering wie möglich zu gestalten. Vorausschauende Ortsplanung ist auch wichtig im Hinblick auf die Kapazitäten von Kitas, Schulen und Offenem Ganztagsangebot.

Für uns bedeutet das:

  1. Wir brauchen Quartierskonzepte mit dem Ziel einer Nachverdichtung zugunsten bezahlbarer und altengerechter Mietwohnungen.
  2. Baugemeinschaften, die nachhaltige und gemeinwohlorientierte Projekte planen, verdienen unsere besondere Unterstützung. Besonderes Augenmerk gilt dabei Mehrgenerationenhäusern.
  3. Wir fordern eine geringe Versiegelung der Grundstücke, um dadurch das Regenwasser-Kanalnetz zu entlasten. Außerdem soll die Regenwasserversickerung sowie Dachbegrünung (z. B. bei Carports) stärker gefördert und in Bebauungsplänen festgeschrieben werden.
  4. In Bebauungsplänen müssen energetische Standards wie Photovoltaikanlagen, Wärmepumpen oder Solarkollektoren verbindlich festgeschrieben werden.
  5. Wir setzen uns dafür ein, dass naturnahe, gewachsene Landschaftselemente wie Knicks oder Ufer von z. B. Entwässerungsgräben werden nicht mehr als „natürliche“ Grundstücks­grenzen bei Neubauten zugelassen werden, da eine fachgerechte Pflege nicht gewährleistet ist.
  6. Öffentliche Grünflächen werden unter fachlicher Anleitung so angelegt, gepflegt und erhalten, dass dort Lebensräume für Insekten, Vögel und andere Wildtiere entstehen.

Initiativen für Jung und Alt

Die Bürgerinnen und Bürger Gettorfs sollen sich in ihrer Gemeinde wohlfühlen. Dafür brauchen wir Orte der Begegnung, um ein soziales Miteinander zu ermöglichen. Wir setzen uns ein für eine aktive, tolerante Gemeinschaft, in der Menschen vieler Generationen gerne leben und Familien gestärkt werden. In Form von Bürgerwerkstätten beteiligen wir die Gettorferinnen und Gettorfer, denn wir sehen Bürgerbeteiligung und Transparenz als Gewinn für Alle an.

Unsere Vorhaben für junge Familien:

  1. Wir wollen eine ausreichende Betreuung für Kleinkinder sicherstellen und neben den Kitas auch private Initiativen fördern.
  2. Wir setzen uns ein für eine bezahlbare und qualitativ gute Kinderbetreuung, auch in den Ferien.
  3. Ab 2026 hat jedes Grundschulkind einen rechtlichen Anspruch auf eine Ganztagsbetreuung. Wir möchten die Planung des Offenen Ganztags­angebots (OGA) an der Grundschule mit Hochdruck vorantreiben und setzen uns für die Interessen von Eltern und deren Kindern ein.

Unsere Ideen für Kinder und Jugendliche:

  1. Neubau einer Sporthalle mit drei Feldern plus Tribüne am Sportpark.
  2. Stärkung vorhandener Freizeitmöglichkeiten.
  3. Entwicklung von Projekten, an denen sich Jugendliche aktiv beteiligen können. Dazu zählt die Aufwertung der Jugend-Lounge mit einer erweiterten sozialpädagogischen Betreuung.
  4. Zeitnahe Umsetzung von Ideen der Jugendlichen aus unserer Umfrage (Beispiel: das Basketballfeld).

Unsere Ideen für Seniorinnen und Senioren:

  1. Wir brauchen mehr Angebote und Möglichkeiten zur Begegnung, um der Einsamkeit vieler Menschen entgegen zu wirken und Kontakte generationenübergreifend zu fördern. Die gesundheitliche und vor allem die psychosoziale Betreuung älterer Menschen liegt uns sehr am Herzen.
  2. Wir befürworten eine erweiterte Koordinierung durch eine Anlaufstelle, um Sorgen und Nöte von Bürgerinnen und Bürgern aufzunehmen.
  3. In Pflegeheimen ist darauf zu achten, dass frei werdende Plätze bevorzugt an Gettorfer Bürgerinnen und Bürger oder deren Angehörige vergeben werden, wenn die Gemeinde an einer entsprechenden Einrichtung beteiligt ist.
  4. Menschen in Gettorf brauchen eine zentrale und Generationen übergreifende Begegnungsstätte auch für kulturelle Zwecke. In diese sollte die Volkshochschule mit geeigneten Räumlichkeiten eingebunden sein.
  5. Gefahrlose Mobilität der Senioren durch barrierefreie Wege in unserer Gemeinde ist uns sehr wichtig.
  6. Wir unterstützen den Erhalt der Seniorentaxis und sorgen für mehr Transparenz über Angebot und Anlaufstelle, so dass Interessierte dieses Angebot bequem nutzen können.

Außerdem setzen wir uns ein für eine bessere Integration von Flüchtlingen und Menschen mit Migrationshintergrund in Gettorf.

Nachhaltige Finanzplanung und zukunftsfähige Wirtschaft

Die GRÜNEN in Gettorf führen die solide Haushaltspolitik der vergangenen Jahre fort. Im Vordergrund stehen Ausgaben für die Daseinsvorsorge und für den Klimaschutz. Gleichzeitig gilt es, die Einnahmenseite im Blick zu haben und geeignete Fördermittel von Land, Bund und EU zu nutzen.

Insbesondere verfolgen wir diese Ziele:

  1. Fortführung des Klimaschutz-Budgets über die nächsten Jahre zur Realisierung unterschiedlichster Maßnahmen wie Installation von Photovoltaik­anlagen auf öffentlichen und privaten Gebäuden oder deren energetische Sanierung.
  2. Erhöhung des Budgets für die Jugendarbeit in der Gemeinde.
  3. Regelmäßige Überprüfung der Aufwendungen im Gemeindehaushalt im Hinblick auf deren Effizienz.
  4. Fortführung des Verkehrswege-Sanierungsprogramms.
  5. Zügige Planung des Gewerbegebiets Eichkoppel bevorzugt für bereits in Gettorf und der Region ansässige kleine und mittelständische Unternehmen.
  6. Investitionen für die Feuerwehr zur Gewährleistung der Sicherheit unserer Bürger.
  7. Bereitstellung der finanziellen Mittel für Ausgleichsmaßnahmen gemäß dem erstellten Ausgleichsflächen-Gutachten.

Natur- und Umweltschutz für die Welt unserer Kinder

Natur- und Umweltschutz bedeutet Artenschutz, Klimaschutz, Gesundheitsschutz und Lebensqualität. Dazu wollen wir in unserer Gemeinde den notwendigen Beitrag leisten.

Auch in Gettorf wird es wärmer. Jedes Grün in der Umgebung beeinflusst unser Mikroklima und schützt vor Extremwetterereignissen wie Hitze, Trockenheit, Überschwemmung und starken Winden. Wir setzen uns für vielfältige Projekte ein, um den zukünftigen Herausforderungen entgegenzuwirken.

Hierzu zählen die folgenden Maßnahmen:

  1. Wir wollen die noch nicht ausgeführten Ausgleichsmaßnahmen der bisher beschlossenen Bebauungspläne sowie des Ökokontos umsetzen.
  2. Wir wollen landwirtschaftliche Flächen pachten oder erwerben, um Pflanzungen vorzunehmen.
  3. Wir fördern die Vernetzung von Ausgleichsflächen zu größeren Einheiten für eine Bereicherung der Biodiversität und Vorsorge gegen den Pestizideinsatz.
  4. Mit weiteren Wanderwegen erhöhen wir das lokale Angebot für natürliche Erholung in Gettorf.
  5. Wir fördern die private ökologische Aufwertung, Blühwiesen anzulegen, Schottergärten zurückzubauen, Dach- und Fassadenbegrünung anzubringen oder Parkflächen zu entsiegeln.
  6. Wir machen uns stark für einen Förder- und Beratungslotsen sowohl für die naturnahe Gestaltung von Gärten als auch für den Förderantrag aus dem Gettorfer Klimaschutzbudget.
  7. Wir werten den Naturschutzbeauftragten auf, der damit stärker in die Beurteilung von Anträgen eingebunden wird im Hinblick auf deren Auswirkungen auf Umwelt und Klima.
  8. Um die Naturflächen künftig besser zu schützen, wollen wir ausreichend große Auslaufflächen für Hunde schaffen.

Zu guter Letzt

Mehr Grün in Gettorf ist nicht nur klimatisch, sondern auch politisch zu verstehen. Denn die Rechnung ist einfach: Nur wenn Sie, liebe Wählerinnen und Wähler, uns ihre Stimme geben, können wir in der Gemeindevertretung und den Ausschüssen verstärkt Einfluss nehmen zugunsten zukunftsfähiger, grüner Ideen.